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Sylvia Kester

Ausstellung der Lebenshilfe Miltenberg: NIE WIEDER!


Ok. Ist jetzt erst mal zweideutig - und deshalb bitte weiterlesen!

Vor kurzem war ich auf der Vernissage SICHTBAR der Lebenshilfe Miltenberg. Das Projekt „Nie wieder!“ gibt Euthanasieopfern ein Gesicht.





Unglaublich was @theanodes und @woernersandra da geschaffen haben. Genauso unglaublich wie die Geschichten hinter den Gesichtern der Bilder. Die Geschichten dazu zu lesen, verursacht einfach nur Kopfschütteln und Gänsehaut. Es darf wirklich NIE WIEDER passieren, dass ein Mensch nicht existieren darf, nur weil er nicht in die Norm passt. In eine Norm, die irgendjemand vorgibt. Im Rahmen eines Projektes der Lebenshilfe im Landkreis Miltenberg e.V. zum Thema NS-, Euthanasie-Verbrechen, entstanden verschiedene, in Acryl gemalte Portraits von Menschen - klein und groß - die aufgrund einer Behinderung, ob körperlich oder psychisch, eben einfach aufgefallen sind. 80 Jahre ist es her, dass in Deutschland und auch im besetzten Polen, Millionen Menschen wegen ihrer Abstammung, Glaubens oder ihrer Erkrankung unter einem Nazi Regime ermordet wurden. Abgeschoben in Lager, Krankenhäuser oder Anstalten.

Das Inklusions-Kunstprojekt wurde gemeinsam von Menschen mit und ohne Behinderung durchgeführt. Es hat zum Ziel, Jemanden sichtbar zu machen, die/der aufgrund einer körperlichen und psychischen Erkrankungen Opfer der NS-Euthanasie geworden ist. Der künstlerischen Arbeit ging ein Besuch in der Gedenkstätte Grafeneck voraus, der ebenfalls mit seinen Inhalten und Eindrücken Teil des Projektes „NIE WIEDER!“ wurde. Die Porträts wurden von acht behinderten Teilnehmer/Innen gemalt - unterstützt von Familienmitgliedern und den Künstlerinnen Thea Nodes und Sandra Wörner. Die dazugehörige Lebensgeschichte jedes einzelnen Portraits, ist ein weiterer emotionaler Bewegpunkt.



Die Ausstellung begeistert durch die Arbeiten - macht aber auch einfach nur traurig. Sie ist künstlerisch absolut wertvoll und es darf wirklich NIE WIEDER! passieren.


Ich mache mir viele Gedanken über ein Nie wieder. Die heutige Zeit zeigt jedoch, das wir immer noch nicht weit genug davon entfernt sind. Rassismus, Flüchtlinge, die #metoo Bewegung, Angriffskriege - das Eis ist immer noch sehr dünn.

Umso mehr hat mich diese Ausstellung beeindruckt und hinterläßt Spuren.


Dank euch!


Sie ist bis 17. Nov. 23 im Landratsamt Miltenberg zu sehen und ich bin gespannt, wohin die Reise dann noch geht. Denn eines weiß ich: Solch eine Ausstellung darf hier im Landkreis noch nicht zu Ende sein. Sie muß auch über die Grenzen hinweg zeigen, was passiert ist!





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