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Sylvia Kester

Ferien auf Teneriffa - Part I. Unterkunft und Inselleben

Aktualisiert: 5. Nov. 2019

Es freut dich, dass du drei erwachsene Kinder hast, die jetzt ihren eigenen Weg gehen. Du wieder ein eigenes Leben hast, ohne als Chauffeur durch die Gegend zu kutschieren und bei Terminen, keine Rücksicht mehr auf die jüngeren WG-Mitbewohner nehmen musst. Ok…, nur das mit dem kochen…, also darüber müssen wir nochmal ein ernstes Wort reden. Wenn schon morgens beim weggehen gefragt wird: Was gibt’s heute Abend zu essen? Wir hatten schon lange keinen Braten mit Klößen mehr…


Ja - genau eine Woche!


Wenn es ums Verreisen geht, ist es im ersten Moment zwar etwas irritierend, aber irgendwie freut dich dann doch - ein entsetzter Blick, weil du es in Erwägung ziehst mit dem Gatten allein zu reisen.


Nee, also so war das nicht geplant…!





Die Insel


Ok, also Familienurlaub – dieses Mal geht es nach Teneriffa. Allerdings reisen wir nicht in die Touristenhochburgen an der Costa Adeje, sondern genießen Familienzeit im ruhigeren Südwesten.





Die 83 Kilometer lange und bis zu 54 Kilometer breite Insel ist eine der grüneren der Kanaren. Steigt man am Flughafen "Aeropuerto de Tenerife Sur Reina Sofía" aus dem Flieger, dann erwartet einem erst einmal die karge und bizarr anmutende Landschaft des südlichen Teils der Insel. Auf der Fahrt in Richtung Norden sieht man aber, etwa ab Candelaria, wie sich die Vegetation langsam zu verändern beginnt. Wir haben die ganze Insel mit dem Auto erkundet. Uns hat besonders das Grün des Nordens begeistert.






Mit der kargen Landschaft, muss ich mich erst einmal anfreunden, nachdem wir unser Mietauto geholt haben. Dafür sind uns die Spritpreise von 90 Ct/l gleich sehr sympathisch. Ein Auto ist auf Teneriffa definitiv nötig, wenn man flexibel sein will. Zudem ist außer der Autobahn, die die ganze Insel umrundet - fast alles bergig – auch in den Ortschaften. Aber wie in vielen Urlaubsregionen ist auch auf Teneriffa der Tourismus Fluch und Segen zugleich. Auf den Straßen steht man nicht selten im Verkehrskollaps. Die meisten Lebensmittel werden importiert, Landwirtschaft für den Eigenanbau wird zu wenig subventioniert, das Wasserleitungssystem ist eine Katastrophe und es müsste viel mehr auf Ökotourismus gesetzt werden - weniger Masse, sondern mehr Klasse. Zum Wohl der Insel und seiner Bewohner. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema und würde nochmals den Rahmen sprengen. Ich wollte ja ein wenig die Insel vorstellen. Also...


Generell sind die Strände auf Teneriffa aus dunklem groben Sand. Die hellen Strände, die extra aufgeschüttet wurden, befinden sich im Süden, aber wir fahren runter in den Südwesten, wo wir ein Ferienhaus gemietet haben, nach…


Candelaria.


Der Ort ist mit seinen 27 000 Einwohnern ein Unikat auf den Kanaren. Zum einen der Wallfahrtsort mit der berühmten „Schwarzen Madonna“ in der Basilica de Nuestra Senora de la Candelaria. Und zum anderen ist es keine der typisch kanarischen Touristenhochburgen, sondern eine echte alte, gewachsene Stadt. Wenn ich etwas im Urlaub nicht gebrauchen kann, dann Touristengedöns. Selbst zählt man sich ja komischerweise immer nicht dazu...








Übrigens, der Gatte wurde beim Besuch der Basilica seiner Illusion beraubt, auf Heerschaaren von kranken Pilgern zu treffen, die darauf warten, geheilt den Wallfahrtsort wieder zu verlassen… *tststs*.

Bei unserem Besuch standen wir allein auf weiter Flur vor dem heiligen Antlitz. Wenigstens kann er sagen, er hat Madonna getroffen…





Was uns überrascht hat, waren die Bäckereien. Die Qualität der Brötchen eigentlich wie bei uns, was für südliche Regionen eher untypisch ist. Und vom Preis, die Hälfte. Wir kauften dann natürlich immer bei der Bäckerin unseres Vertrauens.






Unterkunft

Gemietet haben wir ein wunderschönes Haus am Berg und 3 km entfernt vom Zentrum - Villa Atlantico mit 4 Schlafzimmern, Pool und ein kleiner Tennisplatz war auch dabei. Die Anfahrt ist zwar etwas abenteuerlich, aber für uns ist es perfekt. Von der Einrichtung sehr offen und modern in weiß gehalten mit genügend Platz. Was ich erwähnen möchte: Es ist bei näherer Betrachtung zwar mehr Schein als Sein, an manchen Stellen wäre mal wieder eine Sanierung nötig - aber nichtsdestotrotz, haben wir uns sehr wohl gefühlt. Gerade wenn man mit Familie unterwegs ist, ziehen wir ein Haus immer einem Hotel vor.


Durch das Vulkangestein ist der Teide überall spürbar und prägt das Inselbild. Vor allem die verschiedenen Farbnuancen der Gesteinsschichten sind unglaublich. Sogar gleich am Weg hinter dem Haus befand sich eine Felswand mit dieser intensiven Farbgestaltung. Die Natur ist wirklich der größte Künstler.







Die Inselhauptstadt Santa Cruz

Santa Cruz liegt nur 20 km von Candelaria entfernt. Dieser Ort hat uns alle sehr begeistert. Mit seinen Einkaufsmöglichkeiten auf der Rambla de Santa Cruz, der Markthalle und überhaupt dem ganzen Flair. Wunderschön! Man hat nicht das Gefühl, dass alles auf Tourismus ausgelegt ist. Außer der Markthalle haben wir uns nichts Konkretes angesehen, sondern uns einfach treiben lassen.






Beim Mercado Municipal Nuestra Senora de Africa, handelt es sich um eine typische spanische Markthalle. Man findet ein reichliches Angebot an allen möglichen Lebensmitteln und der Fischmarkt im unteren Teil ist echt der Hammer. Planen Sie den Besuch vormittags, da die Halle nur bis 14 Uhr geöffnet ist.






Wunderschön ist auch der historische Stadtkern Plaza de 25 de Julio. Der von der Calle de La Noria, der Plaza de España und der Plaza de Candelaria (sie gehen ineinander über) sowie der Plaza Weyler eingerahmt wird. Hier ist auch abends viel los. Neben Geschäften, Restaurants und Bars befinden sich hier die markantesten Gebäuden der Stadt.


Sollte ich irgendwann noch einmal auf der Insel landen, würde ich mir eine Unterkunft im Nordwesten, um Santa Cruz suchen. Vor allem, weil es hier den ebenfalls schönen, hellen Sandstrand Playa de las Teresitas gibt.


Nebenbei erwähnt, liegt er in direkter Nachbarschaft zum städtischen Friedhof. Was meiner Neigung zum Besuch von Friedhöfen ja sehr gelegen kommt, zum Leidwesen der Mitgereisten, die mein Fable dafür schon etwas makaber finden...





Mit der Straßenbahn nach Santa Cristobal de La Laguna

12 km von Santa Cruz entfernt auf einer Anhöhe, liegt die ehemalige Inselhauptstadt San Cristobal de La Laguna. Ich kann nur bestätigen, dass sie mit ihren zahlreichen Gebäuden im spanischen Kolonialstil als eine der schönsten Städte der Kanaren gilt. Wir sind zwar mit dem Auto hingefahren aber es geht auch mit der Straßenbahn von Santa Cruz aus. Würde ich, glaube ich, das nächste Mal probieren. Mit der Linie 1, kostet etwa 1,35 Euro und geht fast nur bergauf.


So, und um jetzt mal Klarheit über die Betitulierung der Inselbewohner zu schaffen: Sie heißen Tinerfeños. Und nicht wie einige der Mitreisenden meinten Teneriffianer, Teneriffen oder Kanarianer... Und in Part II. stelle ich noch einige Unternehmungen und Strände vor. Also,

...man liest sich

Sylvie


Part II. und weitere Links finden Sie: HIER




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