In erster Linie schreibe ich meinen Blog für mich. Man vergisst doch gern schnell was man alles erlebt hat. Eigentlich schade. Und sollte man Leser damit noch inspirieren - um so besser. Die neuste Inspiration stammt übrigens aus New York. Wo fang ich bloß an... es war wieder so vielseitig *überlegüberleg*... Si Biginning:
Da ich beim Kurzurlaub die Vorfreude mitzähl, ergibt sich für mich fast der Effekt eines Langzeiturlaubs. Und der war diesmal laaang. Also 5 Tage plus Vorfreude - da kommen locker 4 Wochen zusammen. Gereist wurde zu dritt....
Unterkunft
Für unseren Mädelsausflug hab ich dieses Mal - eher untypisch für den Big Apple - ein Appartement über Airbnb gebucht. Eine Plattform, die Unterkünfte bei/von einheimischen Gastgebern vermittelt. Auch da kann man natürlich mal Pech haben. Aber wir wurden vom Glück verfolgt. Auch wenn uns ein Flughafenbeamter bei der Einreise mit seinem "oh, this area is Not uncomplicated..." und dabei bedenklich mit dem Kopf wog, wie er so unsere Zieladresse gelesen hat, doch eher ein mulmiges Gefühl vermittelt: Wir: *schluck* - Und ich dachte nur "oh Gott, was hab´ich getan". Ok, Harlem - da müssen wir jetzt durch!
Super... ja super! Denn aller Unkenrufe zum Trotz, hatten wir eine super Wohnung. Das Appartement befindet sich am Randgebiet von Harlem, in Nähe des Centralparks. In einer Straße mit brauen Backsteinhäusern und Treppenaufgängen - den sogenannten Brownston Townhouses. Also, ich hab jederzeit damit gerechnet auf Carrie zu treffen. Auch an die Jungs, die täglich schon morgens und bei der abendlichen Heimkehr an der Ecke stehen und sitzen, hat man sich schnell gewöhnt. Vor allem wenn man dann noch so nett begrüßt wird wie "...hope you had a nice shoppingday, Ladys". - Jou Män!
Das Appartement von Maribel, unserer Gastgeberin war auch wirklich so New-York-a-like, mit dunkem Hochglanzboden, offener weißer Lackküche undundund, wie auf den Fotos zu sehen ist. Sie hat uns sogar Verpflegung für´s Frühstück samt Obst, Wasser und ´ne Flasche Wein bereitgestellt. Maribel selbst wohnt samt Mann im Erdgeschoss und war auch absolut reizend und hilfsbereit. Und der Untermieter hat uns sogar mit einem Adapter versorgt. Also: Alles richtig gemacht *stirnabwisch*.
Unternehmungen
Der eigentliche Plan war sofort nach Ankunft mit der Begehung New Yorks zu beginnen und am Abend ein Springsteen-Konzert zu besuchen (mit 4 Stunden das längste überhaupt wie wir im Nachhinein gehört haben. Allerdings hat uns das Förderband der Fluglinie einen Strich durch die Rechnung gemacht - der Tag war gelaufen - der Koffer stand wenigstens pünktlich am nächsten Morgen im Treppenflur.
Ein Muss natürlich: das Empire State Building - hier ist zu empfehlen Karten zu reservieren, so kommt man an der Warteschlange direkt vorbei. Aber der Ausblick von oben entschädigt für die Warterei.
Der Bryant Park ist jetzt zwar nicht groß, aber wunderschön mit vielen Sitzgelegenheiten. Eine New Yorker Spezialität sind die zahlreichen „Umsonst und draußen“-Konzerte vor allem im Sommer, die hier stattfinden.
Nebenan befindet sich auch gleich die bekannte Bücherei, die New York Public Libery. Die wurde gleich mitbesucht. Vielleicht eines der markantesten Gebäude in Manhattan. Eintritt und auch Führungen sind kostenlos, und man kann auf eigene Faust einen Spaziergang durch die unterschiedlichen Leseräume und Marmorhallen machen. Das denkmalgeschützte Gebäude befindet sich an der 41st Street & 5th Avenue gleich neben dem Bryant Park.
Abends gab es das Highligth des Tages: Gebucht war eine Roof Top Bar-Tour zum Preis von knapp 70 Euro. 19 Uhr war Treffpunkt dann wurden wir mit dem Bus zu drei verschiedenen Dachterrassen-Loungebars gefahren. Die Tour dauerte etwa 3,5 Stunden, es gab in jeder Bar einen Coctail und wir genossen eine wunderschöne Aussicht auf die Skyline der Stadt, incl. Sonnenuntergang. Es war schon nicht schlecht dass man sich um nichts kümmern musste. Aber man kann auch gut auf eigene Faust losziehen, denn es gibt wirklich viele Roof Top Bar´s in NYC.
Dem Museum of Art wurde am nächsten Tag ein Besuch abgestattet. Begeistert hat uns die Ausstellung der bekannten Modedesigner. Wie soll´s bei einem Girlsausflug auch anderst sein :) Sie zeigt mehr als 150 Stücke aus Haute Couture und avantgardistischer Prêt-à-Porter. Die Liste der vertretenen Designer liest sich jedenfalls wie ein who is who der Modegeschichte. Das Metropolitan Museum of Art (Met) ist das größte Kunstmuseum der USA und besitzt eine der bedeutendsten kunsthistorischen Sammlungen der Welt. Es befindet sich an der 5th Ave. und 82nd Street. Ich sag`s gleich dazu: Man muss sich darüber im klaren sein, dass am Ende des Besuchs mit einer Reizüberflutung an Eindrücken zu rechnen ist...
Da sich das Met genau am Central Park befindet, kann man sich auch gleich dort mal umtun. Per Pedes. Wir haben für 7 $ die Stunde ein Fahrrad gemietet und sind ´ne Runde geradelt. Wer Proviant dabei hat kann im Anschluß ein Picknick veranstalten.
Die Fahrradmietstation befindet sich direkt am Columbus Circle. Geht man hier über die Straße steht dort etwas versteckt das 5*-Hotel Mandarin Oriental. (80 Columbus Circle at 60th Street). Und da ich auch unbedingt den Central Park von oben sehen wollte haben wir ´nen Kaffee in der Bar in der 35. Etage getrunken. Lohnt sich. Auch wenn man dafür 9 Dollar berappen muss. Dafür ist der Aufzug kostenlos und es gibt ein super Klo.
Am nächsten Tag ging es mit der kostenlosen Staten Island Ferry an der Miss Liberty vorbei, den Rummel direkt an der Freiheitsstatue wollten wir uns nämlich nicht antun. Im Anschluss wurde dieser Ausflug mit einem Besuch am Ground Zero verbunden. Der Fußweg dort hin ist nicht weit. Ebensowenig wie der Weg weiter zur Wallstreet. Damit können ohne großen Aufwand gleich drei Sehenswürdigkeiten auf der To do Liste abgehakt werden.
Der eigentliche Plan sah ja auch noch den Besuch einer Gerichtsverhandlung vor: Im Court Room, einem der schönsten Innenräumen für ein Gerichtsgebäude. Der befindet sich im New York Supreme Court (Madison Ave./25th St.) beim Madison Square Park. Der Zutritt ist werktags, auch während Gerichtsverhandlungen von 9-17 Uhr kostenlos. Leider war an diesem Tag keine Gerichtsverhandlung, eine nette diensthabende Gerichtsangestellte hat uns aber doch herumgeführt. Ein weiterer Tipp: Das Nachtgericht. Im sogenannten Kriminal Courts Gebäude finden jeden Abend von 17:30 bis 1 Uhr Nachts Gerichtsverhandlungen statt. Jede dieser Verhandlungen ist für die Öffentlichkeit zugängig.
Wenn man mal das Straßen- und BahnSystem mal näher kennengelernt hat, ist eine Orientierung in der Stadt eigentlich recht einfach. Man muss bei der U-Bahn nur darauf achten in die richtige Richtung zu fahren... Apropos Bahn - Ein weiteres Touri-Ding ist ein Walk über den High Line Park. Die High Line ist eine 2,33 km lange, nicht mehr als solche genutzte Güterzugtrasse im Westen von Manhattan die begrünt wurde. Auch sehr schön. Als wir auf dem Heimweg am Madison Square Garden vorbeikamen gab´s ´nen mords Auflauf. Neeiin. Nicht direkt wegen uns (noch nicht...). An diesem Tag wurde der MTV Music Award verliehen. Alles was Rang und Namen im Musikbusiness hat war da.
Im August zu reisen ist natürlich hitzetechnisch gesehen eine Herausforderung: Für draußen ist man zu warm angezogen für drinnen definitiv zu kühl. Schweinehälften würden die Lagerung in einem Kaufhaus mehrerer Wochen ohne Probleme überstehen. Deshalb wurde am vorletzten Tag nochmal der Chiller-Modus eingeschaltet. Eine frische Brise genießen. Eigentlich war ein Ausflug in die Hamptons auf Long Island geplant. Das amerikanische Ostfriesland. Das Sylt New Yorks. Aber da der Schnellzug, den wir ursprünglich nehmen wollten nur Freitags und Sonntags dort hin fuhr, es aber Montag war und uns die Regionalbahn doch zu lange dauerte fuhren wir alternativ nach Corney Island. Ins Naherholungs- und Bespaßungsgebiet der New Yorker dem Stadtstrand von Brooklyn. Die direkte Fahrt mit der U-Bahn dauert ab dem Time Square eine Stunde. Endstation ist direkt am Strand. Geht man aus der Station nach draußen steht man unmittelbar vor dem "Luna Park". Der umfasst heute mehr als 20 Fahrattraktionen direkt am Strand. Wer`s braucht.Wir haben uns an der Strandpromenade mehr nach rechts orientiert. Da ging es wesentlich ruhiger zu.
Wer nach dem Sonnenbad Hunger hat kann vor der Heimfahrt bei Nathan´s famous reinschaun´ (gegenüber der Bahnstation). Da gibt es Hot Dogs in vielfältiger Auswahl und die sind echt nicht schlecht.
Tipp für die Hamptons
- Mit dem Cannonball Express des LIRR ist man in 95 Minuten in Easthampton auf Long Island. Der fährt nur Freitags und Sonntags und man sollte sich einen Platz reservieren.
- Mit der Long Island Rail Road in knapp 3 Stunden von der Penn Station in die Hamptons. Fahrpreis beträgt etwa 18 $ einfach. Allerdings fährt nur einmal am Abend um 23 Uhr ein Zug zurück nach NY.
- oder ein Auto mieten. Fahrzeit beträgt ohne Stau etwa 2 Stunden. Allerdings sind die Parkgebühren sehr teuer und am Strand bekommt man nicht unbedingt einen Parkplatz.
Alles was auf dem Plan stand haben wir bei diesem Trip leider nicht geschafft, aber... man braucht ja auch noch ein paar Ziele für das nächste Mal.
Was vielleicht noch kurz zu erwähnen wäre: Der Ami an sich ist eine wirklich sehr freundliche und hilfsbereite Spezie Mensch. Ob bei Nachfragen auf der Straße (was bei uns nicht selten vorkam), oder im Restaurant. Der dienstleistende Amerikaner jedoch hat anscheinend ein angeborenes Unfreundlichkeits-Gen. Anders kann ich mir das genervte und desinteressierte Verhalten der Flughafen- und U-Bahnangestellten nicht erklären.
Essen
Unser Stammladen (wir waren schließlich 2x da) war das "W Cafe" an der 5th Avenue/Ecke 36th. Ob Snack, Lunch oder Frühstück - Super reichhaltig, riesige Auswahl an der sehr langen Theke und sehr sehr gute Qualität. Ist zwar Selfservice und Plastikbesteck mit ´ner billigen Einrichtung. Dafür eine große Auswahl am Buffet mit selbstgekochten Speisen (auch zum mitnehmen). Gepflegt, schnell und preiswert und das an der 5th Avenue nahe dem Empire State Building. Geöffnet rund um die Uhr.
Bei uns fast um`s Eck war das Bistro Maxwell`s Central Park mit super leckeren Burgern und nur 200 m vom Appartement entfernt holten wir uns abends mal Sushi im Little Bamboo. Allein der Unterhaltungswert vom Barkeeper während der Wartezeit war 10 Punkte wert.
Viele weitere Tipps für und über NYC habe ich auf dem Blog Loving New York nachgelesen und gefunden oder auf Eric' s Seite New York City.de
...New York ich bin von dir - auch nach meinem zweiten Besuch
absolut begeistert, see you again...
Sylvie
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