Meine erste Multimedia Ausstellung. Ich war gespannt was mich in Frankfurt erwartet. Die Einspieler die ich im Vorfeld auf den Social Media Kanälen gesehen habe, haben mich auf jeden Fall begeistert. Van Gogh Alive in Multimedia - Eintauchen in eine Welt der Musik, Gerüche und der Farben – vor allem in blau und gelb.
Die Ausstellung befindet sich in einer Industriehalle, auf 800 m². Man betritt den Vorraum und liest sich erst einmal durch die Schaffens- und Lebensgeschichte des Künstlers. Es ist ein Leben das bewegt!
Hier ist auch van Goghs Schlafzimmer im südfranzösischen Arles nachgebaut. Alle Gegenstände im Zimmer sind mit einer kräftigen Farbschicht überzogen, die seinen unverkennbaren Stil imitieren soll.
Anfassen ausdrücklich erlaubt!
Hier können nämlich auch Selfies gemacht werden. Und die sehen wirklich so aus, als sei man selbst Teil des Gemäldes.
Beim anschließenden Betreten der großen Halle, bist du – egal in welche Richtung du dich bewegst – rundherum von den Bildern umgeben. Ein Bild und zig Facetten und Ausschnitte davon.
Einfach in einem der zahlreichen Sitzsäcke oder auf dem Boden nieder- und sich ganz auf die etwa 45-minütige Vorstellung einlassen. (für ältere Herrschaften oder Personen mit Handicap werden an der Kasse auch Hocker zur Verfügung gestellt). Dazu Musik, passend im Takt der Bilder.
Obwohl ich jetzt nicht unbedingt so der van Gogh-Fan bin, war für mich die Vorstellung einfach beeindruckend. Beeindruckend und emotional - Insbesondere auch durch die immer wieder - und zu jedem Bild neu - eingeblendeten Zitate des Künstlers in Deutsch und englisch.
Ich habe mir das Ganze (wie auch viele andere Besucher) sogar 2x hintereinander angesehen, da ich mich beim ersten Durchlauf mehr auf die Texte konzentrierte. Zitate, die aus Briefen des Malers an seinen Bruder stammen und Einblick, in seine zerissene Gedanken- und Gefühlswelt geben.
Die Vorstellung findet allein in diesem einen Raum statt. Der/die eine oder andere BesucherIn war darüber im ersten Moment etwas enttäuscht. Weil man es normalerweise in Ausstellungen gewohnt ist, durch ganze Etagen zu wandern.
Aber, sich einfach darauf einlassen, ist das Beste!
Und die lichtstarken Projektoren bringen van Goghs Farben und den Raum einfach zum Leuchten. Passend zu den Bildern werden außerdem, bis zu zehn verschiedene Gerüche eingespielt.
In einem kleinen, verspiegelten Nebenraum befindet sich sein berühmtes Sonnenblumenfeld und in einem weiteren Raum ist DEINE Zeichenkunst gefragt. Auf jeden Fall sehr originell.
Fazit: Jederzeit wieder. Eine Freundin meinte, sie könne sich in Zukunft Besuche in Kunstausstellungen sparen. Ihr gefällt diese Form der Präsentation besser. Für mich aber ist es auch wichtig, Kunstwerke der Künstler in echt anzusehen. Weil mich die Pinselführung interessiert oder wie Stoffe für Vorhänge und Kleider gemalt, oder Lichtpunkte gesetzt wurden.
Man muss sich hier auf etwas Neues einlassen. Und auch die Kunst muss zu diesem Format passen. Auf den Bildern van Goghs passiert viel, auch in der Farbenwahl - und das macht solch eine Ausstellung spannend. Nicht jedes Kunstwerk, bzw. Künstler eignet sich für diese Art der Umsetzung seiner Werke.
Es ist auf jeden Fall ein Erlebnis der sinnlichen Art. Man kann die Ausstellung anfassen, anschauen und riechen. Schmecken jetzt zwar leider nicht. Aber, wer sich auch hier sinnlich inspirieren lassen will, darf sich gern ein paar niederländische Käsewürfel, oder einen französischen Brie von zuhause mitnehmen und zu Gemüte führen, um auf den Spuren des Malers zu wandeln…
Die Ausstellung/Frankfurt wurde bis 5. Juni 23 verlängert.
Grüße
Sylvie
INFOS hier Van Gogh Alive
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